Rückkehr in die Vergangenheit – 5.Teil

Viviane Freitas

  • 28
  • Jul
  • 2015

Rückkehr in die Vergangenheit – 5.Teil

  • 28
  • Jul
  • 2015

Nach einiger Zeit wurden wir nach Süd Afrika gesandt. Und dort begann eine neue Phase meines Lebens. Wir gingen direkt nach Johannesburg und blieben dort einige Monate. Danach wurden wir nach Kap Stadt transferiert.

Chris und Renato gingen auch nach Kap Stadt. Anschließend sind meine Eltern ebenfalls in die Nähe gezogen. Und meine ganze Familie war ganz „nah“ beisammen.

Ach, welch wunderbare Momente. Einzigartige. Die ganze Familie vereint. Doch viel Arbeit lag vor uns.

Die Arbeit in Kap Stadt fing mit uns dort an. Der Renato war der Hauptzuständige dort. Und jede Woche gingen wir hinaus zum Evangelisieren. Die Pastorenfrauen hatten ihre Uniformen, um in den Gottesdiensten zu arbeiten.

Wie bei jedem Anfang, muss man auch alles tun. Und es ist für eine Pastorenfrau super „köstlich“, in jedem Detail der Kirche involviert zu sein. Hauptsächlich, wenn es um Seelen geht. Wir Ehefrauen waren die Assistentinnen: wir putzen den Saal der Kirche, bereiteten alles für die KBS (Kinder Bibel Schule) vor, für das Heilige Abendmahl, u.s.w.

Julio war dabei Englisch zu lernen und Renato gab ihm Übungen, damit er sich in der Sprache weiterentwickelte. Doch die Verpflichtungen gegenüber dem Werk Gottes durften nicht länger auf sich warten lassen. Und Julio brauchte etwas länger, um sich mit dem Englisch anzufreunden. Auf den Prozess des Lernens konnte nicht länger Rücksicht genommen werden und er wurde direkt ins „Feuer geworfen“. Er erhielt alle Gottesdienste von Montag bis Freitag. Und in der Zitterpartie kein Englisch sprechen zu können, musste ich jede Nacht Julios “Lehrerin“ oder Assistentin sein.

Nach dem Abendessen zogen wir uns zurück, um den Gottesdienst des Folgetages vorzubereiten. Der Julio sagte mir wie das Anfangsgebet sein sollte, die Predigt, das Ministrieren und das Ende der Versammlung. Ich schrieb alles ins Englische übersetzt auf und dann lernte Julio die ganze Versammlung auf Englisch.

Stelle dir nur mal vor! Welche Zitterpartie wir durchmachen mussten.

Ich ging in jede Versammlung und half ihm bei den Beratungsgesprächen mit den Personen und half ihm in dem, was er während der Gottesdienste brauchte. Nach den Gottesdiensten suchten uns die Personen auf, um eine Beratung zu erhalten. Und Julio sprach ein Gebet für sie. Manchmal verstand er nicht was die Person sagte, also gab er mir die Angelegenheit zum Beraten.

Ich sah Julio niemals entmutigt. Doch ich sah seine Tränen und die Schmerzen darüber, dass er sich ausdrücken wollte und noch nicht den umfangreichen Wortschatz dafür hatte. Und die bedürftigen Menschen brauchten bloß ein Wort.

Und auf diese Weise lernte Julio Englisch. Heutzutage spricht er viel besser als ich. Gott ehrt jeden, der in Seiner totalen Abhängigkeit steht.

Ich erinnere mich, dass ich zu jener Zeit gegen meine Gefühle kämpfte, weil ich Mitleid mit Julio hatte. Ich wollte ihn vor der Opfer- Aufbringung „beschützen“. Ich wollte, dass mein Vater für seine Lernphase Verständnis aufbrachte.

Doch im Laufe dieser Jahre habe ich in meinem Leben gelernt,                                                   wenn es schwierige Momente gibt, dann, weil Gott es zulässt.

Es war kein Zufall, dass der Pharao (König Ägyptens) zu dem israelitischen Volk ,, Nein“ sagte, als sie das ägyptische Land verlassen wollten. Gott hatte zu Moses gesprochen, dass ER SELBST das Herz des Pharaos verhärten würde. Solange Gott das Herz des Pharaos verhärtete, schien es auf den ersten Blick, als würde Gott unter der Autorität des Teufels stehen. Doch alles war Teil vom Plan Gottes, damit der Glaube Mose trainiert würde.

Und so ist es auch hier geschehen. Die verzweifelnd schwierigen Momente, die der Julio und ich durchmachten, trugen dazu bei, dass wir unseren Glauben trainierten und wir uns dadurch noch mehr an Gott klammerten.

Und wie wir wissen: Je mehr wir von Gott abhängig sind, desto mehr erfahren wir von Seiner Hoheit und wir erfahren auch darüber, wie sehr wir IHN brauchen.

Niemals werde ich die Schmerzen vergessen die ich durchmachen musste. Denn genau sie waren es, die mich formten. Es waren die Schmerzen, die mich demütigten und sie waren es auch die mich dazu brachten zu lernen von Gott abhängig zu sein; um mehr mit IHM in Beziehung zu stehen.

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