Rückkehr in die Vergangenheit – 8.Teil

Ich erinnere mich, dass ich noch in Johannesburg von der Hauptzuständigen Pastorenfrau zurechtgewiesen wurde. In einer Versammlung für alle Pastorenfrauen. Und sie hatte allen Recht dazu. Doch als die Versammlung zu Ende war, kam eine andere Pastorenfrau zu mir. Sie war schon lange im Werk Gottes und darüber hinaus kannte sie mich, als ich noch alleinstehend war. Sie sagte mir: “Ach Viviane… ich weiß wie sehr du zu ungerecht behandelt wurdest. Sie hätte nicht mit dir so sprechen sollen. Ich wollte dir sagen, dass ich dich verstehe usw.”

Während sie sprach, war ich mir vollkommen bewusst, dass das was sie sagte nicht richtig war. Sie wollte mich erleichtern, aber gleichzeitig wurde sie vom Teufel benutzt, damit ich böse Augen gegen die Hauptzuständige haben würde. Ich weiß nur, dass ich ihr zuhörte und falscher Weise nichts dazu sagte.

Ich hätte sagen müssen, was mein Glaube mir sagte: dass sie vom Teufel benutzt wurde. Doch im Inneren dachte ich von mir selbst: „Wer bin ich, dass ich einer erfahreneren Pastorenfrau als ich, die Wahrheit sage und sie sogar darin belehre was gerecht ist.“

Was ist gerecht?

Gerecht ist, mit guten Augen zu schauen.

Und meine Handlungen zu ermitteln und meine Fehler einzusehen, die ich getan habe.

Gott sei Dank hatte ich dieses Gewissen.

Gott sei Dank hatte ich das in den Versammlungen der Assistentinnen gelernt, an denen ich teilgenommen hatte.

Gott sei Dank hatte ich das Gewissen, aufgrund der Lehren die mir meine Eltern gaben.

Gott sei Dank, hatte ich das Gewissen aufgrund der Meditationen die ich hatte, als ich alleine mit Gott war.

Gott sei Dank hatte ich das Gewissen, denn ich nahm an den Gottesdiensten immer mit dem Bedürfnis teil, wirklich nach Gott zu suchen. Und nach den Gottesdiensten strebte ich weiterhin nach dem Heiligen Geist, wenn ich in meinem Zimmer war.

Das alles diente mir als Stütze, in Situationen die ich durchmachen würde mit Personen die zwar im Werk Gottes waren, allerdings nicht im Geist waren. Und manchmal waren sie nicht einmal von Gott neu geboren.

Ich lernte, dass ich ständig in Achtsamkeit sein musste, um mir meinen Glauben und auch meine Errettung zu bewahren.

Gott ist wunderbar. Er lässt nichts zu, was über unseren Kräften hinausgeht. Und somit lernte ich nicht nur zu meditieren, sondern auch die Meditationen bzw. die Wachsamkeit in meinen Alltag zu bringen.

Eine Frau von Gott wird nicht durch die Gelehrtheit geformt, sondern wenn sie über die Anweisungen meditiert und sie in ihrem Alltag einsetzt. Wenn man keine gegensätzlichen Situationen im Glauben durchlebt, kann man nicht beweisen wem man respektiert: Ob Gott oder dem Egoismus. 

Nach einigen Jahren ist diese Pastorenfrau, die behauptete mich zu verstehen, nicht mehr Teil des Werk Gottes und ist nicht einmal mehr in der Kirche als Gemeindemitglied geblieben. Sie und ihr Mann waren „Fleischliche“.

Nichts bleibt im Verborgen, das nicht offenbar wird.

All diejenigen, die einst Teil vom Werk Gottes waren und dann korrupt wurden, sind zurück ins “ Ägypten” gekehrt. Sie kümmerten sich nicht um die Kleinigkeiten. Augenscheinlich mögen diese Kleinigkeiten vielleicht für uns unbedeutend sein, doch in Wahrheit führen sie zurück nach Ägypten.

Nur mal zur Rekapitulation aus der Erinnerung: Das Volk Israels zog aus Ägypten aus, aber nicht einer von ihnen trat in das verheißene Land ein, außer Josua und Kaleb.

Weshalb wohl?

Weil das Volk seine Augen auf das hatte was Ägypten anbot. Anstatt dass sie auf Gott schauen. Sie wollten den einfachen Weg, aber vergaßen wer sie waren: einfache Sklaven. Sie achteten nicht auf die Wunder die Gott ihnen offenbarte. Sie hatten mehr Ehrfurcht auf die Versorgung ihrer eigenen Bedürfnisse, als an das zu glauben was Gott für sie bereithielt. In anderen Worten: sie zweifelten an die Versorgung Gottes.

Durch diese Erfahrung im Werk Gottes, erkannte ich realer Weise, dass ich meine eigene Wahl treffen musste, als die meiner Freundschaften. Denn nicht alle die von sich behaupten von Gott zu sein, sind auch wirklich von Gott.